Ade Credit Suisse
Das bedeutet die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS für den Finanzplatz - und für dich.
Am Wochenende kam es zur kurzfristigen Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. In diesem Beitrag zeigen wir dir, was passiert ist und warum deine Anlagen bei Kaspar& davon nicht betroffen sind.
Was ist mit der Credit Suisse am Wochenende passiert?
Am 10. März musste die Silicon Valley Bank plötzlich schliessen, weil immer mehr Kund:innen damit begonnen hatten, ihr Geld von der Bank abzuziehen. Es kam zu einem sogenannten Bank-Run. Die Gründe dafür haben wir in unserem Newsletter «What's Happening? Der Kollaps der Silicon Valley Bank» am Freitag im Detail beleuchtet. Darin hatten wir auch geschrieben, dass Bank-Runs ein psychologisches Phänomen sind: Wenn Kund:innen einer Bank nicht mehr vertrauen, ziehen sie ihr Geld ab. Dies zwingt die Bank, Anlagen und Kredite aufzulösen, um das Geld auszahlen zu können. Wenn die Geldabflüsse aber zu gross werden, kann die Bank diese nicht mehr sofort bedienen, weil nicht alle Anlagen und Kredite, die sie mit dem Geld finanziert hat, kurzfristig aufgelöst werden können: Viele Kredite – beispielsweise Unternehmenskredite oder Hypotheken – werden für mehrere Jahre vergeben. Die Bank gerät dann in ein Liquiditätsproblem. Das Geld der Kund:innen wurde in solchen Fällen nicht «verspekuliert». Es ist aber in Krediten gebunden und kann deshalb nicht sofort ausbezahlt werden. Im schlimmsten Fall muss die Bank schliessen, um weitere Geldabflüsse zu verhindern.
Ein Bank-Run ist deshalb ein Teufelskreis: Sobald Zweifel an der Sicherheit einer Bank aufkommen, beginnen erste Kund:innen, ihr Geld abzuziehen. Dies schwächt die Stabilität der Bank und verunsichert weitere Kund:innen, die dann ebenfalls ihr Geld in Sicherheit bringen. Lässt sich dieser Kreislauf nicht durchbrechen, entsteht ein Bank-Run und der Bank geht die Luft aus.
Obwohl der Fall der Credit Suisse jenem der Silicon Valley Bank ähnelt, waren die Voraussetzungen und die Gründe für den Vertrauensverlust anders. Die CS war schon seit Jahren durch schlechte Geschäftsführung und zahllose Skandale in Schieflage geraten. Dies zeigte sich auch am Aktienkurs, der seit Mitte 2018 bis letzte Woche stetig von 15 Franken bis auf 2 Franken sank. Unter normalen Umständen wären diese Probleme der Credit Suisse aber vermutlich nicht existenzbedrohend geworden. Ihre geschwächte Situation machte sie aber in der letzten Woche zum Spielball der Märkte: Als der Konkurs der Silicon Valley Bank bekannt wurde, entstand die Angst, dass die Krise auch auf andere Banken überspringen könnte. Obwohl das Geschäftsmodell der Silicon Valley Bank sehr speziell war, reichten diese Fantasien, dass viele Kund:innen begannen, ihr Geld von Banken abzuziehen, die sie als gefährdet erachteten. Darunter vor allem von gewissen US-Regionalbanken und der Credit Suisse. Der Vertrauensverlust beschleunigte sich dann, als die Hauptaktionärin der Credit Suisse, die Saudi National Bank, mitteilte, dass sie nicht bereit wäre, weiteres Kapital einzuschiessen. Die Geldabflüsse beschleunigten sich dadurch so stark, dass sich ein Bank-Run abzeichnete und eine Übernahme der CS über das Wochenende notwendig wurde, um die Situation zu stabilisieren.
Weil alles so schnell gehen musste, kamen dabei nur zwei Optionen in Frage: Eine Verstaatlichung oder eine Übernahme durch die einzige ausreichend grosse Schweizer Bank: die UBS. Eine Verstaatlichung hätte dabei mit grosser Wahrscheinlichkeit die Nervosität an den Märkten noch verstärkt. Entsprechend war schon früh klar, dass die Schweizer Behörden eine Übernahme durch die UBS vorziehen. Die UBS, welche sich seit der Finanzkrise 2007 gut entwickelt hat und seit einigen Jahren wieder sehr stabil und profitabel ist, sollte die Übernahme der CS gut verkraften und die Kund:innen beruhigen. Wenn sich dies in den nächsten Tagen bewahrheitet, könnte die Übernahme zum Glücksfall für die UBS werden: Obwohl der Kauf mit Risiken verbunden ist, ist der Kern der Credit Suisse intakt und viel mehr wert als der Preis, den die UBS dafür bezahlen musste.
Dies ist in diesem Fall nicht nur im Interesse der UBS-Aktionäre, sondern von uns allen: Wenn die Übernahme erfolgreich verläuft und sich die Märkte beruhigen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Krise ausweitet und weitere Banken in Mitleidenschaft gezogen werden. Dadurch könnte der Teufelskreis durchbrochen und die Verunsicherung der letzten Tage beseitigt werden. Wie gut es der UBS gelingt, die Übernahme der Credit Suisse zu verdauen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Die Entwicklung der Börsen in den letzten Stunden deutet aber darauf hin, dass die Märkte die Nachricht der CS-Übernahme mehrheitlich gut aufgenommen haben: Nach anfänglichen Verlusten war die UBS-Aktie am Nachmittag deutlich im Plus. Die weltweiten Aktienmärkte haben sich etwas beruhigt und der Schweizer Aktienmarkt verzeichnet sogar leichte Gewinne.
Das machen wir als dein Vermögensverwalter
Als Kaspar& ist es unsere Aufgabe, deine Anlagen professionell und bankenunabhängig zu verwalten und dafür zu sorgen, dass dein Geld in besten Händen ist. Durch eine Reihe unterschiedlicher Massnahmen stellen wir sicher, dass dies jederzeit der Fall ist. Besonders in so turbulenten Zeiten wie aktuell:
Breite Diversifikation der Anlagen
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat zu einem hohen Kursverfall der Credit Suisse Aktie geführt. Damit solche Verluste von Einzelaktien sich nicht zu stark auf dein angelegtes Vermögen auswirken, investieren wir dein Geld in tausende Aktien und unterschiedliche Anlageklassen – neben Aktien auch in Obligationen, Gold und Immobilien. Dadurch sind deine Anlagen bei Kaspar& breit abgestützt und deutlich weniger von den Schwankungen einzelner Aktien betroffen.
Breite Auswahl an Produktanbietern
Bei Kaspar& investieren wir für dich in Indexfonds und ETFs von grossen, internationalen Anbietern. Dazu gehören die UBS, BlackRock, Swisscanto und auch die Credit Suisse. Aber keine Sorge: Indexfonds und ETFs sind als kollektive Kapitalanlagen besonders geschützt. Beim Konkurs einer Bank fällt das in den Fonds investierte Vermögen nicht in die Konkursmasse der Bank, sondern wird direkt an dich ausbezahlt. Deshalb waren auch die Investitionen in Credit Suisse Indexfonds durch die aktuellen Entwicklungen völlig unbetroffen. Die Indexfonds werden von der UBS ebenfalls übernommen und normal weiterbetrieben. Bei der Auswahl der Anlagefonds achten wir zudem besonders auf ihre Grösse und tägliche Liquidität, damit du jederzeit Zugriff auf dein Geld hast. Die breite und auf deine Sicherheit ausgerichtete Auswahl unserer Anlagefonds ist uns möglich, weil Kaspar& stets bankenunabhängig handelt und keine Verpflichtungen eingeht, die unsere Entscheidungen beeinflussen können.
Ständige Überwachung aller Anlagen und Produkte
Um stets alle Entwicklungen im Auge zu behalten, betreiben wir ein aktives Risikomanagement. Dabei beobachten wir die Entwicklungen am Markt genau und sind in der Lage, schnell und effizient für dich zu handeln. Neben der breiten Diversifikation unserer Anlagestrategien, der Auswahl unterschiedlicher Produktanbieter und dem besonderen Schutz deiner Anlagen als konkursgeschütztes Sondervermögen beobachten wir die Situation zusammen mit weiteren externen Fachpersonen sehr genau. Und nehmen bei Bedarf schnell die notwendigen Anpassungen vor.
Uns ist es ein besonderes Anliegen, dich regelmässig und verständlich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Neben der Möglichkeit, deine Anlagen direkt in der App zu beobachten, kriegst du mit unserem Newsletter deshalb regelmässig unsere Marktberichte und «What’s happening?»-Mails. Neu sind alle diese Updates auch auf der Startseite der App unter «Marktbericht» verfügbar.