Dein umfassender Schritt-für-Schritt Leitfaden zum Investieren in der Schweiz
Willkommen zu deinem umfassenden Guide fürs erfolgreiche Investieren – von den Grundlagen des Finanzwesens bis hin zur praktischen Umsetzung. In diesem Artikel erkunden wir in 13 Kapiteln Schritt für Schritt alles, was du wissen musst, um mit dem Investieren anzufangen und deine finanziellen Ziele zu erreichen. Von der Frage, woher Renditen eigentlich kommen und wie sie mit Risiko zusammenhängen, der Bedeutung von Marktindizes und passivem Investieren über die Bestimmung deines individuellen Risikoprofils und der richtigen Anlagestrategie bis zum Kauf von Indexfonds und ETFs – wir decken alles ab.
Dabei beleuchten wir die Rolle von Anlagezielen und wie sie die Auswahl deiner Anlagestrategie beeinflussen. Ausserdem sprechen wir darüber, wie du dein Anlageportfolio richtig überwachst und durch regelmässige Rebalancings anpasst, damit du deine Ziele langfristig erreichst. Zuletzt führen wir dich durch den Gebührendschungel und zeigen dir, wie du all diese Kenntnisse in die Tat umsetzt – sei es durch die Auswahl der passenden Anlagefonds oder die Eröffnung eines Depots.
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Falls du bereits Vorwissen hast, dann spring einfach direkt zu den Kapiteln, die dich interessieren:
Theoretische Grundlagen:
- Kapitel 1: Woher kommen Renditen?
- Kapitel 2: Welche Risiken machen Sinn?
- Kapitel 3: Auf der Suche nach Renditequellen
- Kapitel 4: Von Anlageklassen, Risiken und Renditen
- Kapitel 5: Diversifikation – Das Geheimnis des Investierens
Investieren in der Praxis:
- Kapitel 6: Marktindizes und passives Investieren
- Kapitel 7: Passives Investieren mit Indexfonds und ETFs
- Kapitel 8: Das Risikoprofil als Grundlage für deine Anlagestrategie
- Kapitel 9: Wie erreiche ich meine Anlageziele?
- Kapitel 10: Portfolioüberwachung und Rebalancing
- Kapitel 11: Investieren ganz praktisch
- Kapitel 12: Kosten und Gebühren beim Investieren
- Kapitel 13: Erfolgreich Investieren mit Kaspar&
Kapitel 1: Woher kommen Renditen?
Beginnen wir mit der Frage aller Fragen, wenn es ums Investieren geht: Wie vermehrt sich Geld eigentlich? Oder: Woher kommen Renditen? Und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
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Die Kunst des Investierens
Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf Warren Buffett, der als einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten gilt. Seine Erfolgsgeschichte ist beeindruckend: Seit 1926 hat kein Fonds langfristig eine bessere Rendite abgeworfen als Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway. Doch wie schafft er es, aus Geld mehr Geld zu machen? Dieser Frage gehen wir in den ersten fünf Kapiteln auf den Grund. Doch bevor wir das Geheimnis lüften, braucht es ein paar Grundlagen.
Geld ist nicht gratis. Renditen auch nicht!
Die erste wichtige Erkenntnis: Geld vermehrt sich nicht von selbst. Stell dir vor, ich leihe dir 100 Franken. Du steckst das Geld in dein Portemonnaie und gibst mir danach sofort 105 Franken zurück. Absurd? Absolut. Denn warum solltest du mir einfach so mehr zurückgeben, als du gerade von mir bekommen hast? Geld ist nicht gratis. Und Renditen deshalb genauso wenig. Renditen haben einen Preis – und dieser Preis ist das Risiko. Dieses Prinzip ist in der Finanzwissenschaft als «No Arbitrage Theorie» bekannt und es besagt, dass ohne Risiko keine Rendite erzielt werden kann.
Der Preis des Investierens: Risiko
Zurück zu unserem Beispiel: Wenn du einem Freund 100 Franken für eine Geschäftsidee leihst, gibt es zwei mögliche Szenarien. Entweder hat seine Idee Erfolg und er zahlt dir das Geld plus Zinsen zurück. Oder die Idee scheitert, und das Geld ist weg. Nehmen wir an, die Wahrscheinlichkeit für Erfolg und Misserfolg liegt bei jeweils 50 Prozent. Das bedeutet, in 50 von 100 Fällen verlierst du dein Geld. Das ist das Risiko, das du in diesem Fall trägst. Und für dieses Risiko möchtest du vermutlich entschädigt werden. Und zwar, indem du in den anderen 50 Prozent der Fälle, in denen dein Freund erfolgreich ist, deutlich mehr zurückerhältst, als die ursprünglich geliehenen 100 Franken – sonst wäre es ein klares Minusgeschäft für dich. Du verlangst also einen Zins von deinem Freund: Im Erfolgsfall soll er dir 150 Franken oder – bei einem so hohen Risiko von 50 Prozent Verlustwahrscheinlichkeit – vielleicht sogar 250 Franken zurückzahlen. Mit der Rendite bezahlt er dir das Risiko, dass seine Idee scheitert und dein Geld verloren ist.
Fazit
Das vermutlich wichtigste Grundprinzip beim Investieren lautet also: Geld vermehrt sich nicht automatisch. Der Preis, den man für Renditen bezahlt, ist das Risiko - also die Wahrscheinlichkeit, dass die Anlage sich schlechter entwickelt als erhofft und Verluste entstehen. In der Finanzwissenschaft nennt sich dieses Prinzip «No Arbitrage Theorie», oder umgangssprachlich: «There ain’t no such thing as a free lunch» (TANSTAAFL) – nichts ist gratis.
Kapitel 2: Welche Risiken machen Sinn?
Also alles ganz einfach: Du möchtest viel Rendite? Dann nimm einfach möglichst viel Risiko! Leider nicht ganz. Denn nicht alle Risiken bieten eine Chance auf Rendite. Weshalb das so ist und für welche Risiken du mit einer Rendite entschädigt wirst? Das erfährst du jetzt.
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Die Illusion der Rendite ohne Risiko
Schauen wir uns dafür ein beliebtes Beispiel an: «Kopf oder Zahl». Stell dir vor, ich biete dir ein Münzwurfspiel an. Bei Zahl gewinnst du 5 Franken, bei Kopf verlierst du 5 Franken. Sehr ähnlich also wie in unserem vorherigen Beispiel: Du hast das Risiko eines Verlustes und möchtest dafür mit einer Rendite entschädigt werden. Deshalb solltest du von mir Geld dafür verlangen können, dass du mit mir spielst. Richtig?
Leider nicht. Denn wenn wir «Kopf oder Zahl» oft genug miteinander spielen, steigt die Wahrscheinlichkeit immer mehr, dass wir beide komplett leer ausgehen – also weder mit Gewinn noch mit Verlust. Der Grund dafür ist, dass die einzelnen Münzwürfe unabhängig voneinander sind. Das heisst, die Wahrscheinlichkeit von Kopf und Zahl ist in jeder Runde immer exakt 50 Prozent. Unabhängig davon, wie oft in den vorangegangenen Runden Kopf oder Zahl vorgekommen ist. Die Münze hat keine Erinnerung. Dadurch gleichen sich Gewinn und Verlust über die Zeit aus. Oder mit anderen Worten: Das ursprüngliche Risiko verschwindet mit der Zeit. Risiken, die auf diese Weise – durch häufige Wiederholung – diversifiziert werden können, sind keine echten Risiken und werden deshalb auch nicht mit einer Rendite belohnt.
Echte und unechte Risiken
Diese Feststellung lässt sich auf die Finanzmärkte übertragen: Nicht jede Schwankung bedeutet eine Chance auf Gewinn. Nicht jede Anlage bietet eine langfristige Rendite. Ereignisse wie Umweltschäden, Skandale oder Betrugsfälle sind sogenannte unternehmensspezifische Risiken – das heisst, sie betreffen nur ein einzelnes Unternehmen. Die unternehmensspezifischen Risiken unterschiedlicher Firmen haben nichts miteinander zu tun. Sie sind unabhängig voneinander. Genau wie die Resultate in unserem Münzwurfbeispiel.
Entsprechend können unternehmensspezifische Risiken durch Diversifikation – also durch die Investition in viele verschiedene Aktien – reduziert oder sogar komplett aufgehoben werden. Es handelt sich dabei um unechte Risiken, die keine langfristige Rendite versprechen.
Die Natur systematischer Risiken
Aber welche Risiken bieten dann eine Rendite? Die Antwort darauf sind systematische Risiken. Systematische Risiken sind Risiken, die gleichzeitig sehr viele – oder alle – Unternehmen betreffen: zum Beispiel das Risiko steigender Zinsen (Zinsrisiko) oder einer sich abschwächenden Wirtschaft (Konjunkturrisiko). Diese Risiken können im Gegensatz zu unternehmensspezifischen Risiken nicht durch Diversifikation reduziert werden: Egal wie viele unterschiedliche Aktien ich kaufe, alle leiden, wenn die Wirtschaft schwächelt. Diese Unvermeidbarkeit macht systematische Risiken zu echten Risiken, die entsprechend mit einer langfristigen Rendite belohnt werden.
Ein Blick auf die Kryptowelt
Ein unterhaltsames Beispiel für ein unechtes Risiko ist der Dogecoin. Ursprünglich aus einem Internet-Meme entstanden, zog er in den vergangenen Jahren das Interesse von immer mehr Krypto-Enthusiasten an. Einer der Hauptgründe dafür war Elon Musk. Als grosser Fan der Kryptowährung hat er sich einen Spass daraus gemacht, mit kruden Tweets die Preisfantasien für den Dogecoin immer weiter anzukurbeln. Die enormen Preisschwankungen, die dadurch entstanden sind, werden bis heute von vielen Marktteilnehmern nach dem Motto «mehr Risiko, mehr Rendite» missinterpretiert. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um ein klassisches Beispiel von unternehmensspezifischen Risiken, die langfristig nicht entschädigt werden: Die durch Elon Musk und andere Internet-Trolle verursachten Schwankungen des Dogecoin können problemlos durch Diversifikation in anderen Anlagen aufgehoben werden.
Fazit
Nur echte Risiken, die nicht diversifiziert werden können, bieten einen langfristigen Gewinn. Die Herausforderung beim erfolgreichen Investieren ist es deshalb, von systematischen Risiken zu profitieren und gleichzeitig unechte, unternehmensspezifische Risiken durch breite Diversifikation zu vermeiden.
Kapitel 3: Auf der Suche nach Renditequellen
Wie wir gesehen haben, erhält man an den Finanzmärkten Renditen dafür, dass man systematische Risiken eingeht. Daraus ergibt sich als nächstes die Frage: Wo findet man in der Realität solche Risiken, die langfristige Renditen versprechen? Genau dieser Frage gehen wir in diesem Kapitel nach.
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Die Jagd nach systematischen Risiken
Die Suche nach Renditequellen ist vergleichbar mit der Navigation eines Schiffes: Ähnlich wie der Kapitän, der mit seinem Fernrohr Ausschau nach einer Landmarke hält, geht es darum, die grossen Risiken zu entdecken, welche nicht nur einzelne Unternehmen, sondern die ganze Wirtschaft beeinflussen und damit das Potenzial für einen grossen Sturm haben. Sind diese systematischen Risiken einmal entdeckt, gilt es, gezielt in sie zu investieren, um langfristige Renditen zu erzielen.
Die verschiedenen systematischen Risiken
Weil systematische Risiken die Grundlage für langfristige Gewinne an den Finanzmärkten sind, ist es nicht verwunderlich, dass sich ein grosser Teil der Finanzmarktforschung mit der Suche und Identifikation dieser Renditequellen beschäftigt. Über Jahrzehnte wurden dabei zahllose solcher Renditequellen vorgeschlagen, untersucht und teilweise auch wieder verworfen. Das Resultat dieser Forschung: Heute gibt es eine Handvoll allgemein anerkannter, systematischer Risiken, die einen Grossteil der Schwankungen an den Finanzmärkten erklären und entsprechend Renditechancen bieten.
Dazu gehören das Konjunkturrisiko (schlechte Wirtschaftsentwicklung), das Inflationsrisiko (steigende Preise), das Zinsrisiko (steigende Zinsen), das Kreditrisiko (Ausfall von Krediten) und das Liquiditätsrisiko (fehlende Verkaufsmöglichkeiten).
Beispiel: Konjunkturrisiko
Das vielleicht wichtigste systematische Risiko stellt dabei das Konjunkturrisiko dar. Es widerspiegelt die Gefahr einer stockenden oder schrumpfenden Wirtschaft für die Geschäftsentwicklung von Unternehmen. Gemessen wird es in der Regel anhand der Börsenentwicklung: Grosse Schwankungen und Verluste an den weltweiten Aktienmärkten signalisieren ein hohes Konjunkturrisiko – und umgekehrt.
Das Konjunkturrisiko betrifft zwar alle Unternehmen, allerdings unterschiedlich stark: Anti-zyklische Unternehmen wie Nestlé, die Produkte des alltäglichen Lebens verkaufen, sind weniger von der Wirtschaftslage abhängig als zyklische Unternehmen wie ABB oder Louis Vuitton (LVMH), deren Produkte in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zumindest kurzfristig verzichtbar sind. Nahrungsproduzenten wie Nestlé weisen deshalb in der Regel ein geringeres Konjunkturrisiko auf und schwanken in Krisenzeiten weniger mit dem Aktienmarkt als Industrie- oder Luxusgüter-Produzenten wie ABB oder LVMH.
Systematische Risiken in verschiedenen Lebensbereichen
Das Konjunkturrisiko ist das grösste Risiko und der Haupttreiber von Aktienpreisen. Aktien sind allerdings nicht die einzige Anlageklasse, die systematischen Risiken ausgesetzt ist und dadurch eine langfristige Rendite verspricht: So verlieren Anleihen (sogenannte Obligationen) beispielsweise an Wert, wenn die Inflation steigt und sich das Geld entwertet. Oder die Preise von Immobilien kommen durch Zinserhöhungen unter Druck, weil die Finanzierung teurer wird und die Nachfrage nach Häusern sinkt. Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold können deshalb etwas abstrakter als ein gemischter Korb von unterschiedlichen systematischen Risiken betrachtet werden.
Der Mix der systematischen Risiken bestimmt das Gesamtrisiko – und damit das Renditepotential – einer Anlageklasse. Aktien enthalten, wie erwähnt, viel Konjunkturrisiko. Anleihen sind davon kaum betroffen, dafür sind sie in geringerem Mass sowohl dem Zinsrisiko, dem Kreditrisiko als auch dem Inflationsrisiko ausgesetzt. Immobilien werden besonders vom Zinsrisiko und vom Liquiditätsrisiko beeinflusst, während Gold als sicherer Hafen vom Inflationsrisiko profitiert.
Fazit
Um Renditen zu erzielen, musst du dir überlegen, in welche systematischen Risiken – und damit in welche Anlageklassen – du investieren möchtest und wie du dein Portfolio strukturierst. Die Wahl der Anlageklassen und die strategische Ausrichtung deines Portfolios bestimmen letztlich deine Renditeaussichten.
Kapitel 4: Von Anlageklassen, Risiken und Renditen
Nachdem du jetzt das Wichtigste über den Ursprung von Renditen und über systematische Risiken weisst, stellt sich natürlich die Frage: Wie profitierst du in der Realität davon? Die Antwort darauf haben wir ebenfalls bereits angeschnitten: durch eine breit diversifizierte Investition in unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold. Aber welche Eigenschaften haben diese Anlageklassen? Und wie wählst du sie richtig aus? Darum geht es jetzt.
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Anlageklassen ermöglichen die breite Investition in systematische Risiken
Wie erwähnt bieten Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold verschiedene Wege, in systematische Risiken zu investieren und dadurch langfristige Renditen zu generieren. Wie hoch das Risiko – und die Rendite – des eigenen Portfolios ist, hängt dabei von der Auswahl und der Gewichtung der Anlageklassen ab. Im Folgenden geben wir dir einen kurzen Überblick über die Eigenschaften der verschiedenen Anlageklassen und ihre Gewinnchancen.
Aktien – riskant und gewinnorientiert
Kaufst du dir eine Aktie, wirst du zum Miteigentümer eines Unternehmens. Du erhältst einen Anteil am sogenannten Eigenkapital der Firma. Dadurch trägst du die Gewinne und Verluste des Unternehmens vollständig mit. Aktien schützen zwar langfristig gegen Inflation und bieten hohe Renditen von durchschnittlich 6 – 8 Prozent pro Jahr, bergen aber durch ihre starke konjunkturelle Abhängigkeit grosse Risiken. So liegt der kurzfristige, maximale Verlust, den man mit Aktien - beispielsweise während der Finanzkrise von 2007 - erleiden kann, bei gut 50 Prozent. Wenn du in Aktien investierst, liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit nach einem Jahr bei knapp 75%. Das heisst, in mehr als einem Viertel der Fälle machst du nach einem Jahr einen Verlust. Erst nach über zehn Jahren kannst du davon ausgehen, dass du mit Aktien einen (mehr oder weniger) sicheren Gewinn machst. Hast du diese Zeit, sind Aktien oft die vielversprechendste Anlageklasse.
Anleihen – die profitable Alternative zum Sparkonto
Anleihen – auch Obligationen genannt -, machen dich im Gegensatz zu Aktien nicht zum Eigentümer, sondern zum Kreditgeber eines Unternehmens. Mit Obligationen leihst du dem Unternehmen Geld und erwartest dafür einen Zins. Dieser Zins wird dir auf jeden Fall zurückbezahlt, solange das Unternehmen nicht bankrott geht. Mit Obligationen trägst du deshalb Gewinne und Verluste nicht mit und bist dem Konjunkturrisiko viel weniger stark ausgesetzt. Dadurch sind Obligationen weniger riskant als Aktien: Ihr maximaler kurzfristiger Verlust liegt in der Regel bei unter 10 Prozent. Die Gewinnwahrscheinlichkeit über ein Jahr liegt bereits bei etwa 97 Prozent. Nach rund fünf Jahren kannst du bei Obligationen in der Regel mit einem sicheren Gewinn rechnen. Dafür bieten sie allerdings auch deutlich geringere Renditen – in der Regel zwischen 1 und 3 Prozent pro Jahr. Wie hoch das Risiko und die Rendite von Obligationen genau ist, hängt dabei auch von ihrem Typ ab: Staatsobligationen gelten beispielsweise als deutlich sicherer als Unternehmensobligationen. Vorsicht ist insbesondere bei sogenannten Non-Investment-Grade Anleihen geboten. Das sind Anleihen von Unternehmen, deren finanzielle Situation unsicher ist. Bei einer Zahlungsunfähigkeit können die Anleihen wertlos werden. Das Risiko solcher Obligationen kann deshalb ähnlich hoch sein wie jenes von Aktien.
Immobilien – «Beton-Gold»
Immobilien werden wie Aktien einerseits von der konjunkturellen Entwicklung, daneben aber auch stark durch das Bevölkerungswachstum und das Zinsniveau beeinflusst. Dadurch sind Immobilien als Anlageklasse deutlich riskanter als es ihr Ruf als «Beton-Gold» vermuten lässt: Ihr Wert schwankt ähnlich stark wie jener von Aktien. Allerdings haben Immobilien eine Besonderheit: Neben ihrer Wertentwicklung bieten sie auch Mieteinnahmen, die einen regelmässigen Ertrag generieren und so die Gewinne und Verluste aus den Marktschwankungen etwas glätten. Ihr Renditepotenzial ist ebenfalls mit jenem von Aktien vergleichbar.
Gold – «Der sichere Hafen»
Gold dient dagegen oft als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Allerdings wird auch das Risiko von Gold – gerade aufgrund seiner Funktion – unterschätzt. Gold unterliegt ebenfalls starken Wertschwankungen, die jenen von Aktien in nichts nachstehen. Allerdings mit einem Unterschied: Wenn andere Anlageklassen, und insbesondere Aktien, während Börsenturbulenzen an Wert verlieren, steigt der Wert von Gold oft an, weil sich Investor:innen in Sicherheit bringen und mit Gold eindecken. Gold gilt also nicht aufgrund geringer Preisschwankungen als sicher, sondern weil sich sein Wert entgegengerichtet zu anderen Anlageklassen bewegt. Dadurch eignet es sich besonders gut zur Absicherung und Diversifikation des eigenen Portfolios.
Die richtige Wahl der Anlageklassen – Risiko und Renditechancen
Ein Vergleich über verschiedene Anlagehorizonte zeigt die unterschiedlichen Gewinnchancen und Risiken der Anlageklassen.
Während Obligationen schon sehr schnell Gewinne verzeichnen und Gold als gute Absicherung für Krisenzeiten dient, steigt die Wahrscheinlichkeit für Gewinne mit Aktien und Immobilien erst langfristig an. Allerdings bieten die riskanteren Anlageklassen dann auch höhere Gewinnchancen. Bist du also bereit, stärkere Schwankungen zu tragen, bietet ein Portfolio mit einem Schwerpunkt auf Aktien und Immobilien vielversprechende Wachstumsmöglichkeiten. Bist du eher der vorsichtige Typ oder hast du weniger Zeit, empfiehlt sich ein sicheres Portfolio mit einem Fokus auf Obligationen und etwas Gold.
Fazit
Die Entscheidung, in welche Anlageklassen du investieren solltest, hängt von den damit verbundenen Risiken und Renditen ab. Dabei geht es darum, basierend auf deiner Risikobereitschaft und deiner finanziellen Situation, die richtige Balance zwischen Risiko und Rendite zu finden. Dazu später noch mehr.
Kapitel 5: Diversifikation – Das Geheimnis des Investierens
Du hast es jetzt schon ein paar Mal gehört: Diversifikation ist wichtig beim Investieren. Aber was bedeutet Diversifikation eigentlich genau und wie funktioniert sie? In diesem Kapitel tauchen wir tiefer in die Welt der Diversifikation ein und verraten dir, warum sie das Geheimnis erfolgreicher Anlagestrategien ist.
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Von Eiern und Körben
Lass uns mit einem einfachen Beispiel beginnen: Stell dir vor, du kaufst eine Menge frischer Landeier und legst sie alle in einen Korb. Auf dem Heimweg stolperst du und alle Eier gehen kaputt. Hättest du die Eier in unterschiedliche Körbe verteilt, wäre womöglich nur der Inhalt eines Korbes zerstört worden. Hört sich einfach an? Ist es auch. Und genau so funktioniert das Prinzip der Diversifikation auch beim Investieren: Es geht um die Aufteilung deines Geldes auf verschiedene Anlagen und Anlageklassen, um Risiken zu minimieren.
Der Kauf von einzelnen Aktien ist keine gute Idee
Übertragen auf die Finanzmärkte funktioniert unser Eier-Beispiel nämlich folgendermassen: Stell dir vor, du investierst dein gesamtes Geld in nur eine Aktie. Zum Beispiel in die Credit Suisse. Geht die Credit Suisse bankrott – oder wird, wie in der Realität, von der UBS übernommen -, verlierst du dein gesamtes Investment – oder zumindest den grössten Teil davon. Hättest du dein Geld auf mehrere Aktien - wie Credit Suisse, ABB oder Logitech verteilt – wäre ein Totalverlust praktisch ausgeschlossen. In diesem Fall verlierst du höchstens ein Drittel deines Geldes. Hört sich theoretisch an? Ist es aber nicht: Der Schutz durch den Diversifikationseffekt lässt sich in der Realität einfach mit harten Zahlen verdeutlichen:
Ein Blick auf die Kursentwicklung von Logitech, ABB und Credit Suisse seit 1995 zeigt, dass ein Investment in eine einzelne Aktie zu grossen Wertverlusten führen kann. All diese Unternehmen haben zeitweise einen nahezu kompletten Wertverlust erlitten. Dabei betrug ihre durchschnittliche jährliche Wertschwankung (Volatilität) zwischen 35 und 45 Prozent – ein sehr hohes Risiko.
Diversifikation über Aktien ist wichtig, genügt aber nicht
Investitionen in den breiten Aktienmarkt, beispielsweise den Schweizer Aktienmarktindex SPI, reduzieren das Risiko eines Totalverlusts erheblich. Durch die Diversifikation über eine grosse Anzahl an Schweizer Aktien reduziert sich – im Vergleich zu den einzelnen Aktien – der maximale Verlust auf 49 Prozent und die jährlichen Schwankungen auf weniger als die Hälfte.
Gehen wir noch einen Schritt weiter und diversifizieren zusätzlich über die verschiedenen Anlageklassen - Aktien, Obligationen, Gold und Immobilien – reduziert sich der maximale Verlust über denselben Zeitraum sogar auf nur 10 Prozent, die jährliche Schwankung auf 6 Prozent. Durch breite Diversifikation über verschiedene Anlagen und Anlageklassen reduziert sich das Risiko im Vergleich zu einem Einzelaktieninvestment also um 80 bis 90 Prozent. Und das, ohne dabei viel Gewinnchancen aufzugeben.
Diversifikation wird deshalb in Anspielung auf das «No Arbitrage Prinzip» scherzhaft auch als «the only free lunch in investing» bezeichnet: Das Einzige, was es beim Investieren gratis gibt.
Und was ist jetzt Warren Buffetts Geheimnis?
Du erinnerst dich noch an das erste Kapitel? Dort hatten wir die Frage nach Warren Buffetts Erfolgsgeheimnis gestellt. Mit dem Wissen, das du dir bis hier angeeignet hast, lässt sich diese Frage nun leicht beantworten: Eine Studie aus dem Jahr 2018 mit dem Namen «Buffett’s Alpha» hat nämlich gezeigt, dass die Investorenlegende auch nur mit Wasser kocht. Die Autoren konnten zeigen, dass sich sein Anlageerfolg fast vollständig durch die Investition in systematische Risiken und breite Diversifikation erklären lässt. Also genau jene Grundprinzipien, die wir in den vergangenen Kapiteln besprochen haben. Konkret zeigt die Studie, dass Warren-Buffett systematisch in günstige, sichere und hochqualitative Aktien investiert hat, um seine Performance zu glätten. Den einzigen «Trick», den er dabei angewendet hat, ist der Einsatz von sogenanntem Leverage: Er hat also zusätzlich Kredite aufgenommen, um in seine Strategie zu investieren und die Renditen zu erhöhen.
Fazit
Diversifikation über verschiedene Aktien und Anlageklassen reduziert das Risiko und ermöglicht stabilere Renditen. Es ist ein zentrales Prinzip für langfristig erfolgreiches Investieren. Durch die Streuung der Risiken werden potenzielle Verluste minimiert, während gleichzeitig die Renditechancen verschiedener Quellen genutzt werden.
Kapitel 6: Marktindizes und passives Investieren
Du hast jetzt die wichtigsten Prinzipien des Investierens kennengelernt. Du weisst, dass du Renditen als Entschädigung für die Übernahme von systematischen Risiken bekommst, wie du das durch die Investition in unterschiedliche Anlageklassen erreichst und du kennst die Bedeutung der Diversifikation. In diesem Kapitel erfährst du, welche Rolle Marktindizes und das Konzept des passiven Investierens dabei spielen.
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Die Bedeutung von Marktindizes
Bestimmt hast du schon mal vom SMI, NASDAQ oder S&P 500 gehört? Dabei handelt es sich um Aktienindizes, die wie ein Spiegel für die Wirtschaft agieren. Ähnlich einem Konsumgüterindex, der den Preis unterschiedlicher Güter misst, messen Aktienindizes die Wertentwicklung von Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum.
Ein Aktienindex ist nichts anderes als ein Korb von Einzelaktien. Die Auswahl für diesen Korb basiert darauf, welche Unternehmen an der Börse notiert sind. Das Gewicht einer Aktie im Index wird durch die Grösse – die sogenannte Marktkapitalisierung – des Unternehmens bestimmt. Je grösser das Unternehmen, desto grösser sein Einfluss auf den Index, was für ein repräsentatives Bild der Wirtschaft sorgt. Falls es dich interessiert: In unserem Artikel «Was ist eigentlich ein Aktienindex?» erklären wir dir das alles noch etwas detaillierter.
Passive Investitionsstrategie durch Marktindizes
Aktienindizes sind nicht nur Informationsquellen für die Wirtschaftsentwicklung, sondern auch effiziente Anlagestrategien: Denn ein Index repräsentiert gleichzeitig ein Anlageportfolio – ein Korb von Anlagen mit unterschiedlichen Gewichten. Ein Blick auf den Schweizer Aktienmarktindex, den Swiss Performance Index (SPI), macht das etwas leichter verständlich:
Grössere Unternehmen haben aufgrund der Gewichtung nach ihrer Marktkapitalisierung ein höheres Gewicht im Index als kleinere. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 300 Milliarden Schweizer Franken erhält Nestlé so mit 20 Prozent ein gut fünfmal so hohes Gewicht wie ABB oder Lonza, die «nur» einen Marktwert von etwas mehr als 50 Milliarden aufweisen.
Die Investition in solche Marktindizes wird als «passives Investieren» bezeichnet. Dabei investierst du breit diversifiziert in hunderte oder tausende börsengehandelte Anlagen – gewichtet nach ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. Passives Investieren ist dabei nicht nur sehr einfach und transparent: Die Wissenschaft ist sich spätestens seit den 90er-Jahren auch darüber einig, dass passives Investieren die erfolgreichste und günstigste Anlagestrategie darstellt.
Aktives vs. Passives Investieren: Renditeverteilung
Dazu muss man wissen, dass es zwei grundlegende Arten des Investierens gibt: aktiv und passiv. Aktives Investieren – oder aktives Management – beinhaltet die gezielte Auswahl und Gewichtung von Aktien oder anderen Anlagen durch eine Portfoliomanager:in mit dem Ziel, den Markt zu schlagen. In wissenschaftlichen Studien hat sich allerdings gezeigt, dass dies nicht gelingt: Selbst professionelle Portfoliomanager:innen erwirtschaften statistisch betrachtet schlechtere Renditen als die passiven Marktindizes. Das gilt ganz besonders, wenn man zusätzlich die Kosten berücksichtigt, die dabei in der Realität anfallen.
Der Grund: Die Finanzwelt ist ein Nullsummenspiel. Die Gesamtrendite des Marktes wird von allen Anlegern gemeinsam erzielt. Die meisten Anleger erhalten eine ähnliche Rendite, während einige deutlich über- oder unterdurchschnittlich abschneiden. Durch den enormen Wettbewerb, der an den Finanzmärkten herrscht, folgt die Verteilung der Renditen einer normalen Glockenkurve. Oder mit anderen Worten: Es ist reines Glück, ob man über- oder unterdurchschnittliche Renditen erzielt. Selbst wenn man sich intensiv mit dem Thema beschäftig.
Aktives Management als Marketingtrick
Obwohl sich die Wissenschaft seit langem darüber einig ist, dass aktives Management nicht funktioniert, verkaufen viele Banken hauptsächlich aktive Anlagelösungen. Der Grund dafür ist nicht die überlegene Performance, sondern die Tatsache, dass sich solche Produkte dank süffiger und plausibel wirkender Geschichten besser an unaufgeklärte Kund:innen verkaufen. Und vielleicht noch wichtiger: Die Gebühren für aktive Anlagelösungen sind in der Regel um ein Vielfaches höher als für passive Anlagelösungen. Aktives Investieren ist für Banken also vor allem eines: ein gutes Geschäft. Es verkauft sich leichter und teurer.
Mit einem Augenzwinkern stellte William Sharpe, der Mitbegründer der modernen Finanztheorie und Nobelpreisträger, deshalb einmal fest: «Man hört die Aussage, dass aktives Management funktioniert, in einer alarmierenden Häufigkeit von Anlage-Profis. (…) Dass kann nur dadurch erklärt werden, dass offenbar die Gesetze der Arithmetik nicht gelten für Leute, die eine Karriere als Aktive Manager verfolgen.»
Fazit
Marktindizes sind der Spiegel der wirtschaftlichen Entwicklung. Daneben stellen sie aber vor allem effiziente Anlagestrategien dar. Passives Investieren in Marktindizes ist gemäss dem wissenschaftlichen Konsens die beste Art, breit diversifiziert von systematischen Risiken und der Entwicklung der globalen Finanzmärkte zu profitieren.
Kapitel 7: Passives Investieren mit Indexfonds und ETFs
Genug Theorie! Jetzt geht es an die Umsetzung. In diesem Kapitel zeigen wir dir, wie du in der Realität passiv und kostengünstig in Marktindizes investieren kannst: mit ETFs und Indexfonds. Bevor du damit loslegst, solltest du allerdings ein paar wichtige Dinge darüber wissen.
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Effizientes Investieren durch Indexfonds und ETFs
Im letzten Kapitel haben wir über die Vorteile des passiven Investierens basierend auf Marktindizes gesprochen. Leider kann man aber Marktindizes wie den Schweizer SMI oder den amerikanischen S&P 500 nicht ohne Weiteres kaufen. Sie existieren nur in der Theorie. Und genau hier kommen Exchange Traded Funds (ETFs) und Indexfonds ins Spiel. Dabei handelt es sich um Anlagefonds, die einen Marktindex kopieren. ETFs und Indexfonds sind also Gefässe, die genauso investieren, wie ein spezifischer Marktindex.
Im Gegensatz zum Marktindex kannst du dir allerdings Anteile an den Fonds kaufen. Und genau darin liegt der grosse Vorteil von ETFs und Indexfonds: Ihr Kauf ist der einfachste, effizienteste und kostengünstigste Weg, um breit diversifiziert in den Markt und verschiedene Anlageklassen zu investieren. Falls du mehr über ihre Funktionsweise oder den Unterschied zwischen ETFs und Indexfonds erfahren möchtest, dann schau dir unseren Artikel «Was ist eigentlich ein ETF?» an.
Da die Informationen über Marktindizes teilweise öffentlich sind, könntest du eine passive Anlagestrategie theoretisch auch selbst umsetzen, indem du die einzelnen Aktien mit den vorgegebenen Gewichten kaufst. In der Realität ist das aber enorm zeitaufwändig und teuer: Für normale Privatpersonen ist es schlichtweg nicht praktikabel, in so viele verschiedene Aktien gleichzeitig zu investieren und sie ständig zu überwachen. Indexfonds und ETFs ermöglichen es dir deshalb, unkompliziert und kostengünstig auf einen Schlag in eine Vielzahl von Aktien zu investieren, ohne dass du dich selbst darum kümmern musst.
Aktive Fonds vs. Indexfonds
Im Vergleich zu aktiven Fonds, über die wir bereits gesprochen haben, bieten ETFs und Indexfonds durchschnittlich nicht nur eine bessere Performance und eine höhere Transparenz, sie sind vor allem eines: viel günstiger. Die jährliche Gesamtgebühr, die sogenannte Total Expense Ratio (TER), von passiven Fonds liegt in der Regel zwischen 0.1 und 0.3 Prozent pro Jahr. Aktive Fonds kosten in der Regel ein Vielfaches – oft mit TERs von über 1 Prozent pro Jahr. Mehr dazu später.
Funktionsweise von Fonds
Vielleicht hast du dich jetzt gefragt: Alles schön und gut, aber was ist eigentlich ein Fonds? Dann hier die einfache Antwort: Ein Fonds ist ein Korb von verschiedenen Aktien oder anderen Anlagen, der in der Regel von einer Bank verwaltet wird. Die Bank kauft und verkauft die Anlagen im Fonds nach bestimmten Regeln, überwacht das Risiko und kümmert sich um die sogenannten Corporate Actions wie Dividenden- oder Kapitalrückzahlungen. Die Bank ermöglicht dir dann, einen Anteil an dem Fonds zu kaufen, der dir proportionalen Zugang zu den Anlagen im Korb gewährt. Dadurch investierst du in ein breites Portfolio verschiedener Aktien, ohne dich um deren Verwaltung kümmern zu müssen.
Professionelles Portfolio mit Indexfonds
Durch den Einsatz von Indexfonds und ETFs kannst du dir ein professionelles und kostengünstiges Portfolio aufbauen. Sie sind für fast alle Anlageklassen und Regionen verfügbar. Und für jede davon gibt es ETFs und Indexfonds von unterschiedlichen Anbietern, die es dir ermöglichen, kostengünstig und breit über verschiedene Anlageklassen diversifiziert von der weltweiten Entwicklung der Finanzmärkte zu profitieren.
Fazit
Indexfonds und ETFs sind günstige, passive Anlagefonds, welche die Entwicklung von Marktindizes kopieren. Sie sind für unterschiedliche Anlageklassen und Regionen verfügbar, was sie zu optimalen Grundbausteinen für ein professionelles und breit diversifiziertes Anlageportfolio macht.
Kapitel 8: Das Risikoprofil als Grundlage für deine Anlagestrategie
Du weisst jetzt, wie du in der Realität dank ETFs und Indexfonds in verschiedene Anlageklassen und systematische Risiken investieren kannst und dadurch langfristige Renditen erhältst. Als nächstes stellt sich deshalb die Frage: Wie stellst du dein Portfolio richtig zusammen? In welche Anlageklassen, ETFs und Indexfonds solltest du investieren? Und mit welchen Gewichten? Die Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen stellt dein persönliches Risikoprofil dar. Deine finanzielle Situation und deine Ziele sind nämlich ganz individuell. Und das gilt es bei der Zusammenstellung des richtigen Anlageportfolios zu berücksichtigen.
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Volles Risiko, volle Rendite? Keine gute Idee.
Wir haben es bereits ausführlich besprochen: Risiko und Rendite sind an den Finanzmärkten eng miteinander verknüpft. Investments mit tiefem Risiko wie Obligationen bieten geringere Renditen, während riskantere Anlagen wie Aktien potenziell höhere Erträge, aber auch grössere Schwankungen mit sich bringen. Dennoch ist es in der Regel nicht die richtige Strategie, einfach das höchste Risiko einzugehen, um maximale Renditen zu erzielen.
Dein individuelles Risikoprofil
Denn jeder Mensch hat eine unterschiedliche Risikotoleranz. Das richtige Risikoniveau für deine Anlagen hängt von deiner persönlichen finanziellen Situation, deinen Zielen, deiner Risikoaversion, deiner Liquidität und deinem Anlagehorizont ab. Dein Risikoprofil stellt eine Zusammenfassung dieser finanziellen Umstände dar und verrät dir, wie viel Risiko du beim Investieren eingehen solltest. Bevor du investierst, solltest du deshalb unbedingt dein Risikoprofil ermitteln.
Überschätze nicht deine Risikotoleranz
Denn ein falsches Risikoprofil kann dich ernsthaft Geld kosten. Die Realität zeigt, dass wir unsere Risikotoleranz oft überschätzen. Eine «Kurskorrektur», die sich im Nachhinein als kurzer Rückschlag auf dem Weg nach oben herausstellt, fühlt sich, wenn man sie durchlebt, wie eine kleine Katastrophe an. Selbst Profis verlieren regelmässig die Nerven, wenn die Aktienmärkte zwischenzeitlich um über 30 Prozent einbrechen. Obwohl sie eigentlich wissen, dass es irgendwann auch wieder hoch geht.
Während Krisen neigen wir deshalb dazu, unsere Anlagen zu verkaufen – und damit die Verluste zu realisieren. In diesem Fall wäre man mit einer vorsichtigeren Anlagestrategie besser gefahren: Sie bietet zwar langfristig etwas geringere Renditen, ermöglicht uns aber dank reduzierten Schwankungen, während Krisen einen kühlen Kopf (und unsere Anlagen) zu behalten.
Ermittlung deines Risikoprofils
Für die Ermittlung deines eigenen Risikoprofils gibt es kein Patentrezept. Es ist allerdings auch keine Hexerei. Eine mögliche Vorgehensweise könnte so aussehen:
Stell dir verschiedene Fragen zu deinem finanziellen Hintergrund. Am besten benutzt du dazu ein ausgeglichenes Set an Fragen aus den folgenden Bereichen: Finanzielle Situation, Bedeutung des Anlageziels, Anlagehorizont, Risikoaversion und Liquidität. In der Darstellung siehst du eine unvollständige Liste möglicher Fragen zu den verschiedenen Bereichen.
Nachdem du die Fragen ausgewählt hast, beantworte sie dir ehrlich und bewerte deine Antworten jeweils mit einer Zahl zwischen 1 und 10. Eine 1 steht dabei für «ich sollte extrem vorsichtig sein», eine 10 für «ich kann volles Risiko nehmen».
Am Schluss rechnest du alle deine Punkte zusammen und berechnest den Durchschnitt. Dieser Wert stellt dein Risikoprofil dar. Werte deutlich unter 5 bedeuten dann, du solltest nur sehr vorsichtig investieren. Also mit tiefem Aktien- und Immobilien-Anteil und mit einem Schwerpunkt auf Obligationen und etwas Gold. Bei einem Wert nahe bei 10, kannst du mit gutem Gewissen auch etwas riskanter, also mit einem höheren Aktienanteil, investieren.
Fazit
Das Risikoprofil bildet das Fundament für die Wahl der richtigen Anlagestrategie und damit für entspanntes und erfolgreiches Investieren. Es hilft dir dabei, dein angestrebtes Risiko unabhängig von der Marktsituation beizubehalten und keine überhasteten Entscheidungen zu treffen.
Kapitel 9: Wie erreiche ich meine Anlageziele?
Investieren ist kein reiner Selbstzweck. Natürlich ist es schön, viel Geld zu haben. Aber eigentlich ist Geld nur Mittel zum Zweck: Beim Investieren geht es darum, persönliche Ziele zu erreichen. Die richtige Anlagestrategie ist deshalb genauso individuell, wie die Wünsche und Träume, die wir uns damit erfüllen wollen. Und genau darauf gehen wir in diesem Kapitel ein.
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Ziele sind individuell, Anlagestrategien auch
Anlageziele sind sehr individuell: Du hast grössere und kleinere Träume. Ziele, die du dir schon sehr bald erfüllen möchtest, und solche, die noch etwas Zeit haben. Einige davon sind dir viel wichtiger als andere. Deshalb macht es keinen Sinn, dieselbe Strategie für alle deine Ziele zu verwenden. Deine Anlagestrategie sollte individuell auf dein Anlageziel ausgerichtet sein.
Die richtige Anlagestrategie für dein Ziel
Basierend auf deinem Risikoprofil, solltest du deine Anlagestrategie für jedes deiner Ziele individuell anpassen. Dabei spielen drei Faktoren eine entscheidende Rolle: der Anlagehorizont, der Betrag und die Bedeutung deines Anlageziels.
Bei kurzfristigen, grossen oder sehr wichtigen Zielen, wie dem Kauf einer Immobilie, solltest du sehr vorsichtig sein. Ein zurückhaltendes Portfolio mit einem niedrigeren Aktienanteil kann dir dabei helfen, plötzliche Verluste zu vermeiden.
Bei langfristigen, kleinen oder weniger bedeutenden Zielen kannst du eine riskantere Anlagestrategie mit einem höheren Aktienanteil verfolgen. Ein solches Ziel könnte zum Beispiel deine Vorsorge sein, wenn du noch jung bist.
Für Ziele, die von ihrem Anlagehorizont, ihrer Grösse oder ihrer Bedeutung irgendwo dazwischen liegen – wie beispielsweise die geplante Weltreise, eine Weiterbildung oder das Sparen fürs Gottikind – empfiehlt sich eine ausgewogene Mischung aus den unterschiedlichen Anlageklassen.
Zeit als Schlüsselfaktor
Der wichtigste Faktor bei der Wahl der Anlagestrategie ist dabei aber immer die Zeit. Wie wir gesehen haben, weisen Aktien, Anleihen und andere Anlageklassen unterschiedliche Risiko- und Renditeprofile auf. Über kurze Zeiträume können Aktien beispielsweise grosse Gewinne, aber auch erhebliche Verluste mit sich bringen. Erst über längere Zeiträume nimmt das Verlustrisiko allmählich ab und die Renditen stabilisieren sich.
Die Wahl und Gewichtung der Anlageklassen solltest du daher stets auf dein Risikoprofil und (mindestens) auf den Anlagehorizont deiner Ziele abstimmen. Hast du ausreichend Zeit und gute Nerven, lässt sich fast jede Schwankung an den Finanzmärkten aussitzen.
Fazit
Anlageziele bilden die Ausgangsbasis für jede Anlagestrategie. Um ein Ziel bestmöglich zu erreichen, ist es entscheidend, massgeschneidert zu investieren und die Zeit als wesentlichen Faktor zu berücksichtigen. Dabei gilt: je langfristiger, kleiner oder unbedeutender ein Ziel, desto mutiger kannst du investieren. Je kurzfristiger, grösser und wichtiger das Ziel, desto vorsichtiger solltest du sein.
Kapitel 10: Portfolioüberwachung und Rebalancing
Hast du dich erst für eine Anlagestrategie mit dem richtigen Mix aus unterschiedlichen Anlageklassen entschieden, gilt es in einem letzten Schritt, dein Portfolio dauernd zu überwachen. Denn die Gewichte und damit auch das Risiko deines Portfolios verändern sich über die Zeit durch Marktschwankungen. Um das zu verhindern, und das definierte Risikoniveau aufrecht zu erhalten, solltest du die Gewichte in deinem Portfolio regelmässig anpassen. Diesen Prozess nennt man Rebalancing. Und wie das genau funktioniert, erfährst du jetzt.
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Die Rolle des Risikoprofils
Bevor wir eintauchen, gehen wir nochmals kurz auf die Rolle des Risikoprofils ein. Es ist der Kompass, der dir dabei hilft, deine Anlagestrategie auf deine Bedürfnisse auszurichten. Das Profil berücksichtigt persönliche Faktoren wie deine Risikobereitschaft, deine finanzielle Situation und die Bedeutung des Anlageziels. Dein Risikoprofil beantwortet dir die Frage, mit wie viel Risiko und mit welchem Renditepotenzial du investieren solltest.
Die Idee der Bandbreiten
Um sicherzustellen, dass du jederzeit auf dem richtigen Risikoniveau investierst, empfiehlt sich die Definition von Bandbreiten. Das heisst, du solltest aus deinem Risikoprofil nicht nur die Zielgewichte für unterschiedliche Anlageklassen ableiten, sondern auch, wie viel du minimal (untere Bandbreite) oder maximal (obere Bandbreite) in die Anlageklassen investieren möchtest.
Konkret könnte das bedeuten, dass du für Aktien ein langfristiges Zielgewicht von 50 Prozent festlegst – die sogenannte strategische Allokation. Gleichzeitig soll dein Aktienanteil sich aber auf jeden Fall zwischen 40 und 60 Prozent bewegen – den strategischen Bandbreiten. Die Bandbreiten sind ein wichtiger Bestandteil jeder Anlagestrategie: Sie definieren, in welchem Bereich sich die Gewichte der verschiedenen Anlageklassen bewegen dürfen und stellen damit sicher, dass das Gesamtrisiko deines Portfolios jederzeit mit deinem Risikoprofil übereinstimmt.
Einhaltung der Bandbreiten durch Rebalancing
Ohne Rebalancing verschieben sich im Laufe der Zeit die Portfolioanteile erheblich. Ein anfänglich ausgewogenes Portfolio kann sich stark zugunsten bestimmter Anlageklassen verändern. Insbesondere steigt ohne Rebalancing das Gewicht von Aktien systematisch, weil Aktien langfristig eine höhere Rendite bieten als andere Anlageklassen und ihr Anteil am Portfolio durch die Aufwertung zunimmt. Wie gross dieser Effekt sein kann, siehst du am Beispiel in der folgenden Darstellung:
Ohne Rebalancing hätte ein Portfolio aus Aktien und Obligationen seine Gewichte von 1975 bis heute massiv verändert: Während das Portfolio anfänglich noch aus jeweils 50 Prozent Aktien und Obligationen besteht, nimmt der Aktienanteil über die Zeit auf über 95 Prozent zu. Ohne einen Eingriff wird dadurch aus einer ausgewogenen Anlagestrategie mit moderatem Risiko eine fast reine Aktienanlage mit hohem Verlustpotenzial.
Durch den Einsatz von Bandbreiten lässt sich diese Entwicklung allerdings problemlos unterbinden: Jedes Mal, wenn der Aktienanteil im Portfolio die obere Bandbreite von 60 Prozent überschreitet, werden in diesem Fall Aktien verkauft und Obligationen zugekauft, um die strategische Allokation von 50:50 wieder herzustellen. Verlieren Aktien zwischenzeitlich stark an Wert und unterschreiten dadurch die untere Bandbreite von 40 Prozent, werden umgekehrt Obligationen verkauft und neue Aktien zugekauft.
Ohne regelmässige Rebalancings können die Portfolioanteile zu einem Zeitpunkt, an dem Schutz erforderlich ist, stark von den idealen Gewichten abweichen und es drohen unnötige Verluste: Im Verlauf der Finanzkrise von 2007 hat ein reines Aktienportfolio zum Beispiel rund 50 Prozent an Wert verloren. Ein gemischtes Portfolio aus Aktien und Obligationen nur etwa die Hälfte. Bei einem Investment von 10'000 Franken hätte einen das versäumte Rebalancing also etwa 2'500 Franken gekostet. Und damit ein Viertel des investierten Geldes.
Formen des Rebalancings
In der Realität stellen sich im Zusammenhang mit der eigenen Rebalancingstrategie zwei wichtige Fragen: wann und wie oft? Dabei gibt es zwei Hauptmethoden: periodische und ad hoc Rebalancings.
Periodische Rebalancings finden in regelmässigen Abständen statt. Zum Beispiel monatlich oder jährlich. Dabei werden die Portfoliogewichte an die strategischen Zielgewichte angepasst. Der Vorteil von periodischen Rebalancings ist, dass sich daraus eine Routine machen lässt und du dafür nicht einmal Bandbreiten benötigst.
Ad hoc Rebalancings basieren dagegen auf einer ständigen Überwachung deines Portfolios. Kommt es bei einer Anlageklasse zu einer Verletzung der Bandbreiten, greifst du sofort ein und setzt die Portfoliogewichte auf die strategischen Zielgewichte zurück.
Beide Methoden erfüllen ihren Zweck. Ad hoc Rebalancings stellen die professionellere und sicherere Variante dar, da sie die Einhaltung deines Risikoprofils garantieren. Sie sind allerdings deutlich aufwändiger und komplizierter als periodische Rebalancings. Auf jeden Fall solltest du bei deiner Rebalancingstrategie aber auch die Kosten nicht ausser Acht lassen: Jedes Rebalancing verursacht Handelsgebühren. Deshalb gilt: Weniger ist oftmals mehr. Ein bis zwei Rebalancings pro Jahr sind in der Regel völlig ausreichend.
Bei einer selbstverwalteten Anlage musst du dich also selbst um die Einhaltung der Bandbreiten und deines Risikoprofils kümmern. Ist dir das zu kompliziert, kannst du auch die Dienste eines Vermögensverwalters wie Kaspar& in Anspruch nehmen: Dieser kümmert sich nämlich neben der Festlegung einer optimalen Anlagestrategie und der Auswahl der richtigen Fonds unter anderem genau darum. Mehr dazu aber später.
Fazit
Um dein Risikoprofil einzuhalten und unnötige Verluste zu vermeiden, ist eine regelmässige Überwachung deines Portfolios unerlässlich. Mit Rebalancings setzt du deine Portfoliogewichte auf die strategischen Zielgewichte zurück und sorgst dafür, dass die definierten Bandbreiten – und dein Risikoprofil – jederzeit eingehalten werden.
Kapitel 11: Investieren ganz praktisch
Jetzt geht’s los: In diesem Kapitel begleiten wir dich in fünf praktischen Schritten auf deinem Weg zur ersten Investition. Von der Auswahl der richtigen Anlagefonds und der Definition der optimalen Anlagestrategie über die Einrichtung eines Depots bis zur erstmaligen Investition und der fortlaufenden Überwachung deines Portfolios. Hier erfährst du Schritt für Schritt, was es braucht, um dein eigenes Anlageportfolio aufzubauen.
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Schritt 1: Wahl der richtigen Anlagefonds
In der Schweiz gibt es allein über 9000 verschiedene Anlagefonds. Die Auswahl ist entsprechend schwierig. Deshalb empfiehlt sich ein strukturiertes Vorgehen:
Als Erstes solltest du dir überlegen, welche Anlageklassen und Regionen du abdecken möchtest: beispielsweise Aktien aus Industrie- und Entwicklungsländern, Unternehmens- und Staatsobligationen in Schweizer Franken und US-Dollar, europäische und Schweizer Immobilien sowie Gold. In den meisten Fällen reichen dazu ein bis zwei Fonds pro Anlageklasse völlig aus. Mit einem Portfolio aus 5 bis 8 ETFs oder Indexfonds lassen sich die wichtigsten Anlageklassen auf diese Weise breit diversifiziert und kostengünstig abbilden.
In einem nächsten Schritt musst du «nur noch» die richtigen Anlagefonds finden, um die gewünschten Anlageklassen abzudecken. Zu diesem Zweck bietet sich in der Schweiz die Fondsplattform fundinfo an. Dort findest du Informationen zu praktisch allen in der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen Anlagefonds. Bei fundinfo kannst du Fonds entweder anhand ihrer Wertpapierkennnummer (z.B. ISIN oder Valor) oder verschiedener Eigenschaften finden. Zu den Möglichkeiten gehört die Suche nach Anlageklassen und Regionen, dem Fondsanbieter, dem Herkunftsland des Fonds, dem Fondstyp (ETF oder aktiver Fonds), der Währung oder nach der Ausschüttungspolitik (d.h. ob der Fonds Dividenden ausschüttet oder reinvestiert). Diese Funktion ermöglicht dir beispielsweise, alle globalen Aktien ETFs zu finden, die in Schweizer Franken gehandelt werden.
Bei der Auswahl solltest du darauf achten, dass der Fonds von einem vertrauenswürdigen Anbieter wie Swisscanto, Pictet, UBS, Vanguard, Amundi oder iShares stammt. Um unnötige Kosten und Steuern zu vermeiden, solltest du, wenn möglich, immer Fonds mit Domizil in der Schweiz wählen, die in Schweizer Franken gehandelt werden.
Weil Fonds so viele verschiedene Eigenschaften aufweisen, haben sie oft mehrere Anteilsklassen mit unterschiedlicher Währung, Ausschüttungspolitik und variierenden Gebühren. Nicht alle diese Anteilsklassen kannst du als Privatperson kaufen. Teilweise stehen sie nur professionellen Investoren offen oder sie erfordern eine sehr hohe Mindestinvestition. Diese und andere relevante Informationen, wie die Total Expense Ratio (TER), findest du im sehr umfangreichen Verkaufsprospekt des Fonds – oder teilweise auch im etwas übersichtlicheren Factsheet. Beide Dokumente findest du in der Regel auf fundinfo oder beim Anbieter des Fonds.
Schritt 2: Definition der optimalen Anlagestrategie
Nach der Fonds-Auswahl folgt die Definition deiner persönlichen Anlagestrategie. Diese ergibt sich aus deinem Risikoprofil und deinem Anlageziel. Kurz zusammengefasst geht es dabei darum, das richtige Risikoniveau zu finden. Daraus ergibt sich dann das Gewicht und die Bandbreiten für die verschiedenen Anlageklassen. Ein höheres Risikoniveau erlaubt es dir, in Anlageklassen mit höheren Renditechancen – wie Aktien oder Immobilien – zu investieren. Strebst du ein tieferes Niveau an, solltest du stärker auf sicherere Anlageklassen wie Obligationen oder Gold setzen.
Grundsätzlich gilt: Je mutiger du bist, je mehr Erfahrung und Geld du hast und je länger dein Anlagehorizont ist, desto mehr Risiko kannst du nehmen. Auf jeden Fall solltest du bei deiner Anlagestrategie immer auf eine breite Diversifikation und die Vermeidung von ungewollten Risiken wie Fremdwährungsrisiken und Klumpenrisiken achten. Alles was du dazu wissen musst haben wir bereits in den Kapiteln über Diversifikation, das Risikoprofil und Anlageziele besprochen.
Schritt 3: Einrichtung des Depots
Jetzt hast du fast alles, was du brauchst, um mit dem Investieren zu beginnen. Das Einzige, was dir jetzt noch fehlt, ist ein Depot. Ein Depot kannst du dir ähnlich vorstellen wie ein Konto. Es wird ebenfalls von einer Bank geführt, anstatt Geld liegen darauf einfach deine Anlagen. Entsprechend einfach ist die Eröffnung eines Depots deshalb auch. Sie erfolgt entweder digital oder telefonisch bei deiner Bank oder einem Onlinebroker.
Die Hausbank bietet dabei die persönlichere Unterstützung, ist jedoch auch teurer. Onlinebroker sind dagegen kostengünstiger, erfordern dafür aber ein tieferes Verständnis der Plattform. In jedem Fall solltest du dich dabei im Vornherein gut über die Kosten der Depotführung und insbesondere der Handelskonditionen informieren. Weil beim Handel von Fonds und Aktien fixe Kosten pro Trade anfallen, kann es nämlich schnell auch sehr teuer werden. Mehr dazu erfährst du im nächsten Kapitel.
Schritt 4: Erstmalige Investition und Trading
Nach der Depoteröffnung kannst du schliesslich damit beginnen, die ausgewählten Instrumente und Fonds zu kaufen. Dafür steht dir in der Regel ein Online-Formular im E-Banking deiner Bank zur Verfügung. Alternativ kannst du Trades auch telefonisch bei deinem Kundenberater aufgeben.
Um ein Instrument zu traden, brauchst du folgende Informationen:
Eine eindeutige Wertpapierkennnummer: Beispielsweise die ISIN oder den Valor). Diese findest du wie erwähnt auf Fondsplattformen wie fundinfo.
Die Stückzahl, die du kaufen möchtest: Sie ergibt sich, indem du den Investitionsbetrag durch den aktuellen Kurs des Fonds dividierst.
Die Börse, an der du handeln möchtest: Die optimale Börse hängt von der Kostenstruktur deiner Bank ab. Oft ist die Schweizer Börse SIX eine gute Wahl.
Der maximale Preis (Limite), zu dem du kaufen möchtest: Weil der Wert von Anlagen schwankt, kann dir die Bank im Vornherein keinen bestimmten Preis garantieren. Mit der Limite definierst du, zu welchem Preis du maximal bereit bist, zu kaufen. Sie sollte etwas höher sein als der aktuelle Preis. Alternativ hast du die Möglichkeit, deinen Auftrag «bestens» zum aktuellen Marktpreis ausführen zu lassen. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass der Preis kurzfristig noch stark steigt und du teurer einsteigst als geplant.
Wie lange der Auftrag gültig sein soll (Gültigkeit): Da unklar ist, wann dein Trade effektiv ausgeführt werden kann, musst du definieren, bis zu welchem Zeitpunkt du bereit bist, zu kaufen. In der Regel sollte die Gültigkeit deines Auftrags einige Tage betragen.
Schritt 5: Überwachung und Rebalancing des Portfolios
Nun musst du dein Portfolio regelmässig überwachen, um sicherzustellen, dass die Gewichte deinen Vorgaben und deinem Risikoprofil entsprechen. Bei Abweichungen sollten die strategischen Zielgewichte durch den Kauf und Verkauf von Anlagen wieder hergestellt werden. Dafür stehen dir zwei Hauptmethoden zur Verfügung: periodische und ad hoc Rebalancings.
Entscheidest du dich für periodische Rebalancings, passt du deine Portfoliogewichte in regelmässigen Abständen – zum Beispiel monatlich oder jährlich – an die strategischen Zielgewichte and. Bei ad hoc Rebalancings überwachst du die Gewichte täglich auf Verletzungen der definierten Bandbreiten und handelst nur, wenn es notwendig ist. Wie das genau funktioniert haben wir im Kapitel über Portfolioüberwachung und Rebalancing besprochen.
Fazit
Der Aufbau und die Überwachung eines eigenen Anlageportfolios ist keine Hexerei. Dafür braucht es nur fünf Schritte: die Auswahl der richtigen Anlagefonds, die Festlegung der optimalen Anlagestrategie, die Eröffnung eines Depots, den Kauf und schliesslich die fortlaufende Überwachung deiner Anlagen. Der Teufel liegt dabei allerdings im Detail.
Ist dir das alles zu kompliziert, kannst du dafür auch die Dienste eines Vermögensverwalters wie Kaspar& in Anspruch nehmen. Dieser kümmert sich für dich um all diese Schritte. Dazu später mehr.
Kapitel 12: Kosten und Gebühren beim Investieren
Kosten spielen beim Investieren eine entscheidende Rolle, die wir bisher nur kurz angeschnitten haben. Das Problem: Im Gegensatz zum eindeutigen Preis eines Apfels im Supermarkt sind die Gebühren beim Investieren deutlich komplizierter – und oft sehr intransparent:
Es lohnt sich, die verschiedenen Gebühren und ihren Einfluss auf deine Investitionen zu verstehen. In diesem Kapitel führen wir dich deshalb durch den Gebührendschungel. Wenn du es ganz genau wissen möchtest, dann solltest du dir unseren Artikel «Diese Gebühren gibt es beim Anlegen in der Schweiz» anschauen. Dort erfährst du alles, was es zu diesem Thema zu wissen gilt.
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Der Einfluss von Kosten auf Renditen
Gebühren können die Rendite erheblich beeinflussen. Um zu verstehen, wie sehr, schauen wir uns die Entwicklung eines breiten US-Aktienindex seit 1975 an:
Hättest du damals 100 Dollar investiert, wären daraus bis heute rund 22’000 Dollar geworden. Je höher allerdings die Gebühren, desto weniger wäre davon in der Realität übriggeblieben. Bei jährlichen Kosten von 1,5% hätte sich dein Gewinn so auf knapp 11'000 Dollar halbiert. Hört sich nach viel an? Ist es auch. Allerdings handelt es sich dabei um eine völlig übliche Gesamtgebühr für Anlagelösungen von klassischen Banken. Zum Glück gibt es dazu allerdings auch noch Alternativen. Nämlich digitale Vermögensverwaltungslösungen und die Do-it-Yourself Variante. Anhand eines einfachen Beispiels zeigen wir dir im Folgenden, welche Kosten dabei anfallen.
Kosten einer digitalen Vermögensverwaltungslösung
Nehmen wir an, du investierst monatlich 200 Franken in ein diversifiziertes Portfolio aus fünf unterschiedlichen ETFs. Du kaufst also jeden Monat fünf ETFs im Gesamtwert von 200 Franken. Neben Börsenabgaben und Stempelsteuern fallen dabei weitere Kosten wie Fremdwährungsgebühren, Produktkosten, Verwaltungs- und Depotgebühren an. Die jährliche Gesamtgebühr einer typischen digitalen Vermögensverwaltungslösung beträgt so für das erste Jahr CHF 25.20 oder 1,05% deines investierten Vermögens. Die Berechnungsdetails siehst du in der folgenden Darstellung. Wie viel du effektiv bezahlst, hängt dabei vom Anbieter und deinem Investitionsplan ab und kann stark variieren.
Kosten einer Do-it-Yourself Lösung
Falls du lieber alleine investieren möchtest, kannst du dich auch für eine Do-it-Yourself Lösung entscheiden, bei der du über einen Online-Broker oder deine Bank einzelne Anlagen kaufst. Dieser Ansatz kann sehr günstig sein, wenn du alles richtig machst. Insbesondere fallen dabei die Gebühren für die Vermögensverwaltung weg. Allerdings können die Kosten auch schnell explodieren, wenn du zu viel handelst oder – wie bei einem Sparplan - regelmässig kleinere Beträge investierst. Dann fallen nämlich insbesondere die Tradingkosten enorm ins Gewicht.
In unserem Beispiel entstehen so mit der Do-it-Yourself Variante Gesamtkosten von bis zu CHF 619.20 oder fast 26% deines investierten Vermögens. Offensichtlich viel zu viel. Online-Broker sind deshalb nicht für kleinere Investitionen und Sparpläne geeignet. Du solltest dich eingehend mit ihrer Kostenstruktur befassen und sie nur für sehr grosse, langfristige Investments nutzen.
Implizite Kosten und ihre Auswirkungen
Ein Grossteil der Gebühren ergibt sich aus wiederkehrenden Trades. Diese Kosten werden dir oft separat verrechnet. Wie du vermutlich gemerkt hast, können sich dadurch selbst bei scheinbar niedrigen Verwaltungs- und Depotgebühren hohe Gesamtkosten ergeben. Insbesondere bei Sparplänen. Denn diese erfordern häufiges Trading und verursachen dadurch oft bis zu 70% mehr Kosten als offiziell ausgewiesen.
Mehr dazu liest du in unserem Artikel «Gebühren von Anlage-Apps: Darauf kommt es wirklich an!».
Die Bedeutung einer transparenten All-in-Gebühr
Eine eindeutige All-in-Gebühr sollte sämtliche Kosten von Börsenabgaben bis hin zu den Verwaltungsgebühren umfassen. Bei Kaspar& investierst du deshalb mit Kostengarantie und Gebührendeckel. In unserer einzigartigen All-in-Fee sind wirklich alle Kosten des Anlegens bereits inbegriffen. Dadurch investierst du ganz entspannt und ohne Angst vor unangenehmen Überraschungen. Dabei bezahlst du unabhängig vom investierten Betrag nie mehr als 0.85 Prozent auf alles, während klassische digitale Vermögensverwalter schnell über 1 Prozent kosten, wenn man die versteckten Kosten mitberücksichtigt. Wie viel du dadurch im Vergleich zu anderen Lösungen sparst, findest du mit unseren Gebühren heraus.
Fazit
Beim Investieren sind Kosten sichere Verluste. Deshalb ist es wichtig, sie im Detail zu verstehen. Denn selbst scheinbar kleine Gebühren können die langfristige Rendite erheblich beeinflussen. Das Problem: Die Kosten beim Investieren sind kompliziert und oft intransparent. Deshalb solltest du dich, bevor du investierst, gut über das Angebot informieren und so wenig traden, wie möglich.
Kapitel 13: Erfolgreich Investieren mit Kaspar&
Herzliche Gratulation, du hast es geschafft: Du weisst jetzt alles, was es braucht, um dein Geld erfolgreich anzulegen. Vielleicht ist dir der Aufwand, dich um alles zu kümmern, aber trotzdem zu gross. In diesem Fall ist Kaspar& vielleicht genau die richtige Lösung für dich:
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Kaspar& - die geniale Anlage-App der Schweiz
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Dein rundum-sorglos-Paket fürs Investieren
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Bestimmung deines Risikoprofils
Während der Anmeldung ermitteln wir mit dir zusammen anhand unterschiedlicher Fragen in wenigen Klicks auch dein Risikoprofil. Bist du ein eher mutiger Typ? Wie viel Anlage-Erfahrung und Finanzwissen bringst du mit? Und wie steht es um deine finanzielle Situation? Daraus ergibt sich das richtige Risikoniveau, mit dem wir für dich investieren.
Berechnung der optimalen Anlagestrategie für deine Ziele
Sobald du das erste Mal Geld auf dein Konto eingezahlt hast, kannst du mit dem Investieren loslegen. Entweder du benutzt deine Kaspar&-Mastercard und investierst so automatisch dein Wechselgeld. Oder du eröffnest beliebig viele Anlageziele.
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Auswahl der richtigen Anlagefonds
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Portfolioüberwachung und Rebalancing
Das einzige, was du dann noch machen musst, ist, deine Anlageziele zu füttern: Mit flexiblen Einmalzahlungen, praktischen Sparplänen oder mit deinem Wechselgeld erreichst du deine Ziele so, wie es für dich am besten passt.
Um den ganzen Rest kümmert sich Kaspar&: Wir investieren dein Geld für dich nach der definierten Anlagestrategie und überwachen dein Portfolio täglich auf Verletzungen deines Risikoprofils. Bei einer Überschreitung deiner Bandbreiten oder einer Abweichung vom angestrebten Risikoniveau wird automatisch ein Rebalancing durchgeführt, um die Zielgewichte in deinem Portfolio wiederherzustellen. Dein Geld kannst du dir dabei jederzeit ganz einfach per Knopfdruck auszahlen lassen.
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Das Ziel von Kaspar& ist es dabei nicht nur, sich um deine Anlagen zu kümmern, sondern dir allgemein ein etwas stressfreieres Finanzleben zu ermöglichen. Dazu gehört neben dem gezielten und langfristigen Investieren vor allem auch eines: Vertrauen in das eigene Finanzwissen. Kaspar& bietet dir deshalb auch alles, was du brauchst, um selbst zum Finanzprofi zu werden: Auf unserem kostenlosen Wissensportal erfährst du dank Live-Webinaren und spannenden Artikeln alles, was es übers Investieren zu wissen gilt.